Gartenwelten
Lang lebe die Terrasse!
WPC- und BPC-Dielen als Lebenselixier
Eine schöne Holzterrasse bedeutet viel Arbeit. Und am Ende verwittert sie dann doch nach einigen Jahren. Wer wenig Aufwand und dennoch schöne Holzoptik haben möchte, greift immer häufiger zu WPC oder BPC statt zum klassischen Massivholz.
BPC, WPC, was ist der Unterschied?
Mit WPC bekommen Sie das Beste aus zwei Welten: WPC, kurz für Wood Plastic Composites, ist ein naturfaserverstärkter Kunststoff. Das heißt, das Material besteht aus Kunststoff, in der Regel Polypropylen oder Polyethylen, und aus Holzmehl oder Holzfasern. Beim Schwester-Material BPC wird statt Holzfasern mit Bambusfasern gearbeitet. Bambus wächst schnell nach und ist sehr hart, daher sind BPC Dielen robuster und wasserunempfindlicher als WPC. Übrigens: Es gibt auch weitere Verbundwerkstoffe, die ähnlich zusammengesetzt sind wie WPC und BPC. Diese werden unter dem Überbegriff "Naturfaserverstärkte Kunststoffe", kurz NFK, zusammengefasst.
Pro und Contra: Was spricht für WPC/BPC, was dagegen?
Vorteile
- Genauso lange haltbar wie Hartholz- oder Thermoholz, aber pflegeleichter
- Kein Ölen, Lasieren oder Streichen nötig
- Leicht zu reinigen mit Spülmittel oder Seifenlauge und Wasser
- Resistent gegen Feuchtigkeit, das bedeutet: kein Verformen
- Kein Ausdehnen durch Temperaturschwankungen, also auch fast nie Risse oder Splitter
- Rutschhemmende Oberfläche
- Oftmals glatt, geriffelt, genutet oder angeraut (für das “fast wie Holz”-Feeling)
- Breites Farbspektrum von Rot-, Braun und Grautönen
Nachteile
- Weniger bruchfest als Holz, wird aber durch spezielle Profile und Materialstärken ausgeglichen
- Dielenfarbe ändert sich in den ersten Monaten nach der Verlegung; finale Farbe entwickelt sich erst nach Bewitterung (Dabei gilt: Intensivere oder grellere Farben verändern sich stärker als hellere Töne)
- Dielen erhitzen sich in der Sonne schneller als Massivholz
Hohlkammer oder Massiv?
Neben der Entscheidung für das Material müssen Sie bei Ihrer BPC- oder WPC-Terrasse noch entscheiden, ob Sie ein Hohlkammer- oder Massivprofil verlegen möchten. Die Hohlkammerprofile sind leichter, da sie im Inneren einen Freiraum ausgespart haben. Die Materialersparnis zeigt sich auch am Preis. Wichtig ist hier allerdings, dass kein Wasser in die Hohlräume gelangen darf. Eine akribische Arbeit mit Abschlussprofilen und -winkeln sorgt hier für Abhilfe. Wer auf Nummer Sicher gehen will, setzt auf Massivprofile, die zudem dimensionsstabiler sind.
Nachhaltigkeit von WPC-Dielen
Nachhaltigkeit von WPC-Dielen
- WPC-Dielen sind ressourcenschonender als Hartholzdielen, da bei der Herstellung der Holzanteil vorrangig aus Nebenprodukten der Holzindustrie gewonnen wird.
- WPC und BPC bewahrt Tropenwälder, da hauptsächlich schnell nachwachsende Holzarten bzw. bei BPC nur Bambus verwendet werden.
- WPC und BPC verrottet wegen des Kunststoffanteils allerdings nicht vollständig und muss ordnungsgemäß entsorgt werden.
So bauen Sie WPC- oder BPC-Terrasse
WPC- und BPC-Terrassen werden immer mit Unterkonstruktionen aufgebaut. Die Dielen werden auf der Konstruktion befestigt, diese wird im Fundament verschraubt. Möglich sind Unterkonstruktionen aus Holz, WPC, Aluminium oder Stahl. Letztere sind witterungsbeständiger, während Holz oder Kunststoff leichter zu bearbeiten ist.
Nach dem Abstecken der Terrassenfläche heben Sie den Boden für den Unterbau aus und verdichten diesen im Anschluss. Verteilen Sie nun Trag- und Ausgleichsschicht und schützen Sie die Terrasse vor Unkraut, indem Sie ein Unkrautvlies einlegen.
Montieren Sie die Unterkonstruktion und verschrauben Sie diese. Schon können Sie die ersten Dielen verlegen. Während die erste Diele noch verschraubt werden muss, können die weiteren Terrassendielen mit Clips fixiert werden. Zum Abschluss bringen Sie noch die Abschlussleisten an und fertig ist Ihre Terrasse mit BPC- oder WPC-Dielen!