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Baufinanzierung mit negativem SCHUFA-Score: Was Antragstellende beachten sollten

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Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (SCHUFA) ist eine Gemeinschaftseinrichtung kreditgebender Wirtschaftsunternehmen, deren Aufgabe es ist, Bonitäten zu beurteilen.

Ihr Urteil hat Gewicht: In Deutschland ist eine Baufinanzierung ohne eine SCHUFA-Auskunft nicht möglich, und ein negativer Score wirkt sich auf den Prozess der Antragstellung sowie die Kreditkonditionen aus. Unmöglich ist eine Baufinanzierung aber trotzdem nicht. Was Antragstellende in diesem Fall wissen müssen und wie sie handeln können, weiß Kerstin Riege-Krause, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Berlin.


Für die meisten Menschen gehört der Kauf von Wohneigentum zu den größten Investitionen, die sie im Laufe ihres Lebens tätigen. Entsprechend hoch sind die Summen, die für eine Baufinanzierung benötigt werden. Je höher das Darlehen, umso wichtiger ist den kreditgebenden Banken, dass die Antragstellenden eine gute Bonität vorweisen können. Der SCHUFA-Score gibt Auskunft darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit, Darlehensnehmende ihre Schulden frist- und vertragsgerecht zurückzahlen. „Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der SCHUFA-Wert nicht die einzige Grundlage für eine Entscheidung über die Kreditvergabe sein darf“, sagt Kerstin Riege-Krause. „Die Kreditvergaberichtlinien der einzelnen Bankhäuser sind unterschiedlich streng und letztendlich entscheidet die Bank, wem sie Geld leiht. Eine Baufinanzierung ist demnach auch mit einer negativen Auskunft möglich, vorausgesetzt es handelt sich um einen und nicht mehrfache Einträge über unbezahlte Geldbeträge.“ Und: Eine schlechte Bonität bringt immer gewisse Herausforderungen mit sich.

So entsteht der SCHUFA-Score

Wie sich der Wert genau berechnet, ist nicht bekannt. Welche Aktivitäten in die Bewertung eingehen aber durchaus. Neben persönlichen Daten werden Informationen rund um vergangene und laufende Kreditgeschäfte einbezogen, beispielsweise wenn ein Konto eröffnet oder ein Mobilfunkvertrag abgeschlossen wird. Werden Rechnungen pünktlich bezahlt und das Konto nicht überzogen, wirkt sich das positiv aus. Personen mit unzuverlässigem Zahlungsverhalten, nicht beglichenen Rechnungen oder sogar gerichtlichen Mahnverfahren haben einen entsprechend schlechten Wert und gelten als weniger kreditwürdig. Außerdem kann es sich negativ auswirken, wenn man eine oder mehrere Kreditanfragen stellt, da die Banken diese der SCHUFA melden – selbst dann, wenn gar kein Kredit aufgenommen wurde. „Wenn künftige Darlehensnehmende sich also lediglich zu Informationszwecken an ein Bankhaus wenden, ist es wichtig, von vornherein darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Anfrage von Kreditkonditionen handelt“, erklärt die Spezialistin. „Diese ist im Gegensatz zur Kreditanfrage SCHUFA-neutral.“

Das können Antragstellende tun

Kaufinteressierte sollten in der Planungsphase – oder sogar ohne Anlass jährlich – eine kostenfreie SCHUFA-Selbstauskunft anfordern. Entgegen dem Mythos hat dies keinerlei Auswirkungen auf die Score-Berechnung. Dieser Einblick eröffnet die Möglichkeit, fehlerhafte Einträge korrigieren oder löschen zu lassen, beziehungsweise Maßnahmen zu ergreifen, die die Kreditwürdigkeit positiv beeinflussen: „Antragstellende, die beispielsweise noch einen kleinen Kredit von der Finanzierung einer Waschmaschine oder eines Smartphones laufen haben, sollten diesen schnellstmöglich tilgen“, rät Riege-Krause. „Das kann bereits kurzfristig für eine bessere Bonität sorgen.“ Des Weiteren haben Tätigkeiten, die zur Erhöhung des Eigenkapitals und der finanziellen Reserven beitragen – wie durchgehend ausgeübte Nebenjobs – einen positiven Einfluss. Vermeiden sollten Darlehensnehmende hingegen zu viele Kreditkarten und häufige Girokontenwechsel.

Welche Alternativen gibt es?

In der Schweiz oder in Liechtenstein hat die SCHUFA-Auskunft kaum Bedeutung. Sollten Banken in Deutschland den Kreditantrag aufgrund eines negativen Scores ablehnen, gibt es die Möglichkeit, die Finanzierung über ein Bankhaus in einem dieser Länder abzuwickeln. „Wichtig ist, dass das Darlehen trotzdem in Euro geführt wird, damit die Schuldensumme durch schwankende Wechselkurse nicht höher ausfällt“, gibt die Spezialistin von Dr. Klein zu bedenken und ergänzt, dass natürlich auch hier die Bonität geprüft wird: „Es stehen nur andere Kriterien im Vordergrund. Dazu zählen ein stabiles Einkommen, ein unbefristeter Arbeitsvertrag, keine Schulden und ausreichend Vermögen.“ Mit ausreichend finanziellen Mitteln steigen auch in Deutschland die Chancen auf eine Baufinanzierung mit negativem SCHUFA-Score: Antragstellende sollten in diesem Fall mindestens 20 bis 30 Prozent Eigenkapital plus die Erwerbsnebenkosten aufbringen. Aber auch dann werden sich die Kreditinstitute das Risiko durch die schlechtere Bonität mit höheren Zinsen bezahlen lassen. Das A und O für die Gewährung eines Baufinanzierungskredits trotz negativem SCHUFA-Wert ist eine gute Vorbereitung und umfassende Beratung. Neutrale Vermittler wie Dr. Klein haben den besten Überblick über verschiedene Anbieter, auch abseits der Großbanken, und wissen, worauf es ankommt. „Ich erfrage zum Beispiel, ob es zusätzliche Sicherheiten wie Lebens- oder Rentenversicherungen gibt und stelle zusammen mit meinen Kundinnen und Kunden eine fundierte Haushaltsrechnung auf, die die Rückzahlung des Darlehens bereits berücksichtigt“, erläutert Riege-Krause abschließend.